9 Industrie, Innovation und Infrastruktur
Inklusive und nachhaltige Industrialisierung kann zusammen mit Innovation und Infrastruktur dynamische und wettbewerbsfähige Wirtschaftskräfte freisetzen, die Beschäftigung und Einkommen schaffen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Einführung und Förderung neuer Technologien, erleichtern den internationalen Handel und ermöglichen die effiziente Nutzung von Ressourcen.
Die Welt hat jedoch noch einen weiten Weg vor sich, um dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Vor allem die am wenigsten entwickelten Länder müssen die Entwicklung ihres Fertigungssektors beschleunigen, wenn sie das Ziel für 2030 erreichen wollen, und die Investitionen in wissenschaftliche Forschung und Innovation erhöhen.
Das Wachstum des verarbeitenden Gewerbes ist weltweit stetig zurückgegangen, schon vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Die Pandemie trifft die verarbeitende Industrie hart und verursacht Störungen in den globalen Wertschöpfungsketten und der Versorgung mit Produkten.
Innovation und technologischer Fortschritt sind der Schlüssel, um dauerhafte Lösungen sowohl für wirtschaftliche als auch für ökologische Herausforderungen zu finden, wie z. B. eine höhere Ressourcen- und Energieeffizienz. Weltweit stiegen die Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) im Verhältnis zum BIP von 1,5 Prozent im Jahr 2000 auf 1,7 Prozent im Jahr 2015 und blieben 2017 nahezu unverändert, lagen aber in Entwicklungsregionen nur bei unter 1 Prozent.
Was die Kommunikationsinfrastruktur betrifft, so ist inzwischen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung online und fast die gesamte Weltbevölkerung lebt in einem Gebiet, das von einem Mobilfunknetz abgedeckt wird. Es wird geschätzt, dass 2019 96,5 Prozent durch mindestens ein 2G-Netz abgedeckt sind.
Die Coronavirus-Pandemie hat den dringenden Bedarf an widerstandsfähiger Infrastruktur aufgezeigt. Die Asiatische Entwicklungsbank stellt fest, dass die kritische Infrastruktur in der Region in vielen Ländern bei weitem nicht ausreichend ist, trotz des schnellen Wirtschaftswachstums und der Entwicklung, die die Region in den letzten zehn Jahren erlebt hat. Der Economic and Social Survey of Asia and the Pacific hebt hervor, dass zusätzliche Investitionen in Höhe von 434 Milliarden US-Dollar pro Jahr erforderlich sind, um die Infrastruktur widerstandsfähig gegen Katastrophen und den Klimawandel zu machen. In einigen Subregionen, wie z. B. den kleinen Inselstaaten im Pazifik, könnte diese Summe sogar noch höher ausfallen.