Inhaltliche Beschreibung
Die Norderstraße ist im Bestand eine Einbahnstraße, welche in nördlicher Richtung befahren werden darf. Die Geschwindigkeit ist auf 30km/h begrenzt. Die Straße ist sehr stark dominiert durch den ruhenden Verkehr, auch außerhalb der markierten Parkplätze werden die ohnehin zu schmalen Gehwege verkehrswidrig beparkt. Die Straßenoberfläche besteht aus Kopfsteinpflaster und befindet sich teilweise in einem instandsetzungsbedürftigen Zustand. Durch ein externes Büro wurden unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit drei Optimierungsvarianten zwischen Wohnen, Gewerbe, Aufenthalt und angemessenem Verkehrsaufkommen erarbeitet. Da viele Anwohner*innen und Gewerbetreibende ein hohes Interesse an der Entwicklung in der Norderstraße haben, ist die umfangreiche Einbindung der Öffentlichkeit und der Politik sehr wichtig im Gesamtprozess. Im September 2020 wurde vom SUPA die Umsetzung der Vorzugsvariante in drei Stufen beschlossen. Die erste Stufe beinhaltet die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs (20 km/h), die Sperrung der Schlossstraße und Norderfischerstraße, den Einbau eines versenkbaren Pollers an der Zufahrt Toosbüystraße, der zu Geschäftszeiten abgesenkt ist, sowie die Umwandlung von ca. 20 Parkplätzen (Fahrradständer, Lieferzonen). Die zweite Stufe beinhaltet den Einbau von Aufpflasterungen in Kreuzungsbereichen sowie barrierefreie Querungsmöglichkeiten, die Umwandlung von ca. 20 weiteren Parkplätzen (Sitz- und Spielmöglichkeiten, CarSharing) sowie die Umwandlung der Parkplätze Herrenstall in Mietstellplätze für Anwohnende. Die dritte Stufe beinhaltet die Umwandlung von weiteren 20 Parkplätzen, so dass final ca. 20 Parkplätze für Kund*innen und Anlieger*innen verbleiben.
Politischer Beschluss zum Vorhaben / Projekt
SUPA-26/2019; Masterplan Mobilität, Maßnahme 015; SUPA-55/2020 5. Ergänzung
Aktueller Bearbeitungsstand
Umgesetzt: Fahrradabstellanlagen (4 Gruppen, insgesamt 29 Bügel = 58 Stellplätze), Anordnung verkehrsberuhigter Geschäftsbereich 20 km/h, neun Parklets Gastro, zwei öffentliche Parklets, Sperrung Schloßstraße und Norderfischerstraße. Nächste Schritte: Bau von öffentlichen Sitzmöglichkeiten und Stadtgrün an drei Standorten. Weitere Abstimmung und Festlegung mit Ordnungsamt über Sondernutzung Parkplätze durch Gastronomie und Institutionen. Anwohnermietstellplätze Herrenstall. Planung Umbauten Stufe 2. Offen: Planung Versenkpoller, Öffnungs- und Schließungsmodalitäten in Abstimmung mit Anwohnerschaft und ansässigen Institutionen.
Geplanter Zeitpunkt der Umsetzung / Nächste Schritte
Umsetzung der Stufe 1 bis Ende 2023, Fertigstellung bis Jahr 2024/25
Kosten soweit bezifferbar
460.000 € (brutto) bei Umsetzung der Vorzugsvariante
Einwohner*innenbeteiligung
Koorperation
Informelle Beteiligung: Ein Jahr nach Bau des Pollers sollen Anwohner*innen, Gewerbetreibende und anliegende Institutionen dem Ausschuss über ihre Erfahrungen berichten. Erst danach - und unter Einbziehung einer Verkehrszählung, wird die zweite Stufe umgesetzt.
Flensburg verfügt über mehr als 100 sogenannter "Natursteinstraßen" (Kopfsteinpflaster). Dies wirkt sich leider nachteilig auf die Radverkehrsförderung aus. Viele Städte (so z. B. die dänische Stadt RIBE; siehe Foto!) haben kostengünstige Lösungen für dieses Problem gefunden, indem das Pflaster für die Radverkehrsnutzung sparsam aber sinnvoll hergerichtet wurde. Der "Masterplan Mobilität" hat ein solches Vorgehen in der Maßnahme 17 bis 2025 bereits in Aussicht gestellt. Im Falle der Norderstraße wurde das Versprechen im Zuge der Umgestaltung aber bereits gebrochen, obwohl die Straße dort ausdrücklich erwähnt war.
Mehr: https://flensburg-mitmachen.de/proposals/17-radverkehrsfreundliches-kopfsteinpflaster
Straßen zu beruhigen finde ich generell wichtig und richtig. Dass es für einige Anliegende wirtschaftlich relevant ist, ob die Straße für KFZ offen bleibt ist aber zu berücksichtigen und dafür sind Lösungen zu finden.
Mein Vorschlag: Die Straße in eine Fußgängerzone wandeln. So hätten die Geschäfte eine attraktivere Lage in einer Fußgängerzone. Die aktuelle Situation mit den "Paletten Stationen" finde ich nicht gut. Die ganze Straße wirkt permanent überfüllt und chaotisch.
Wie wäre es, die AnwohnerInnen und Geschäftsbetreibende zu befragen und über *ihre* Straße mit oder ohne Poller und mit oder ohne Mietparkplaätze direkt abstimmen zu lassen? Schließlich sind sie es doch, die hier leben und arbeiten und für eine beträchtliche Aufwertung des Stadtbildes sorgen. Vorhandene kostenfreie Parkmöglichkeiten für AnwohnerInnen umzuwandeln in Mietparkplätze finde ich unmöglich, da nicht an die finanziellen Möglichkeiten und Absichten dieser bereits hier wohnen- und lebenden Menschen gedacht wird, die sich häufig aktiv an der Gestaltung dieser individuellen Straße beteiligen, sondern daran wie mehr Geld generiert werden kann.